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02.05.2024 | News Hebammen | Nachrichten

Rollenbild im Wandel

Höhere Akzeptanz für berufstätige Mütter

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Die Gesellschaft steht erwerbstätigen Frauen mit kleinen Kindern deutlich offener gegenüber als noch vor 20 Jahren. Das geht aus aktuell veröffentlichten Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung hervor.

Das Bild der sogenannten „Rabenmutter“ prägte lange Zeit die Einstellung der westdeutschen Gesellschaft gegenüber berufstätigen Frauen mit jungen Kindern. Doch Vorbehalte gegenüber einer Erwerbstätigkeit von Müttern sind in den letzten beiden Jahrzehnten kleiner geworden: Während im Jahr 2005 noch 41% der 18- bis 50-Jährigen meinten, dass ein Vorschulkind unter der Erwerbsarbeit seiner Mutter leiden würde, ging dieser Anteil bis 2021 auf 23% zurück. Gleichzeitig sehen aktuell 60% in einer beruflichen Tätigkeit von Müttern keinen negativen Einfluss auf die Kinder (2005: 42%). Mit jeweils 17% blieb der Anteil der Personen, die neutral antworteten, über den gesamten Zeitraum hinweg stabil.

Die Zahlen hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung auf Basis von Daten des Generation and Gender Survey und des familiendemografischen Panels FReDA veröffentlicht; hierfür wurden Menschen im Alter von 18 bis 50 Jahren befragt. Der beobachtete Meinungswandel hat sich besonders stark in Westdeutschland vollzogen. Im Osten Deutschlands ist die Erwerbsarbeit von Müttern junger Kinder schon lange stärker verankert und geht mit einem breiteren Angebot bei der öffentlich finanzierten Kindertagesbetreuung einher.

Erwerbstätigkeit abhängig vom Alter der Kinder

Gegenwärtig sind 69% aller Mütter mit minderjährigen Kindern erwerbstätig (Stand 2022). Die größten Unterschiede hinsichtlich der Erwerbstätigkeit sind bei Eltern von Kleinkindern zu sehen: Bei Kindern im Alter von zwei Jahren gehen 64% der Mütter und 92% der Väter einer bezahlten Tätigkeit nach. Während sich die Erwerbstätigkeit von Vätern unabhängig vom Alter des Kindes zwischen 87% und 93% bewegt, ist sie bei Müttern mit zunehmendem Alter des jüngsten Kindes in den letzten Jahren stärker angestiegen. Dazu haben auch gesetzliche Regelungen wie die Elterngeldreform im Jahr 2007 oder der Ausbau der Kindertagesbetreuung in den letzten zwei Jahrzehnten beigetragen. Allerdings arbeitet nach wie vor die Mehrheit der Mütter in Teilzeit, mit den entsprechenden Folgen für ihr Erwerbs- und Renteneinkommen.

bib.bund.de

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